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Rivista Antonianum
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Foto Stamm Heinz-Meinolf , Recensione: DAMIEN VORREUX, Tau - simbolo francescano: storia, teologia e iconografia, in Antonianum, 83/2 (2008) p. 340 .

Für Franziskus von Assisi stellte das Tau-Zeichen ein wichtiges persönli­ches und religiöses Symbol dar. Wie sein erster Biograph Tommaso da Celano berichtet, unterschrieb er seine Briefe mit diesem Zeichen. Ein Beispiel ist im Original erhalten: der Segen für Bruder Leo. Ein weiteres Beispiel ist die erhaltene getreue Kopie des Briefes an alle Kleriker. So sucht das Bändchen in fünf Kapiteln der theologischen Bedeutung des Tau-Zeichens nachzuspüren: I. Stemma e firma di San Francesco; IL Le influenze dirette; III. Le influenze lontane; IV. L'apocalisse e l'angelo del sesto sigillo; V. L'iconografia del Tau.

Vieles spricht dafür, dass Franziskus 1215 bei der Eröffnung des IV. Late­rankonzils anwesend war. Papst Innozenz III. zitiert in seiner Eröffnungspre­digt den Vers Ezechiel 9,4 und führt dazu aus: "Das Tau hat die Form eines Kreuzes, so wie es sich zeigte, bevor die Schrift des Pilatus angebracht wurde. Das Tau ist das Zeichen, das man auf der Stirn trägt, wenn der Glanz des Kreuzes im ganzen Verhalten offenkundig wird, wenn, wie Paulus sagt, das Fleisch mit seinen Lastern und Sünden gekreuzigt wird... Seid also Streiter für das Tau und das Kreuz!" Schon vorher, im Jahre 1210, besuchte Franziskus die Hospitaliter vom hl. Antonius (dem Einsiedler). Dieser 1095 gegründete Krankenpflegeorden verehrte das Tau als Kreuzeszeichen für das moralische Heil und für die physische Gesundheit, die man den Kranken wiederzuge­ben suchte. Hier dürfte Franziskus zum ersten Male mit dem Tau-Zeichen in Berührung gekommen sein. Das Tau besitzt sodann eine graphische und eine nummerische Symbolkraft. Auch die Apokalypse trägt zur Sinnbildung für das Tau bei. Der Engel des sechsten Siegels dürfte niemand anderes als Franziskus sein. Schließlich ist es die hagiographische Kunst, die das Tau benutzt.

So kann am Schluss auf dem Tau eine ganze franziskanische Spiritualität aufgebaut werden. Wahrscheinlich hat Franziskus häufig den lateinischen Hymnus aus dem 12. Jh. gesungen: "Est quoque Tau vivifico / Insignitus signaculo / Prodens per hoc quod proprius / Sit Crucifixi servulus": Gezeich­net durch das Tau, das Zeichen des Lebens, zeigt er, dass er ein Diener des Gekreuzigten sein will. Vorreux stellt die Bedeutungstiefe des von Franziskus so verehrten Tau-Zeichens dar. Dieser Beitrag zur franziskanischen Spiritua­lität erweist sich angesichts der spärlichen bisherigen Literatur zu diesem Thema als besonders wertvoll.


 
 
 
 
 
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