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Revista Antonianum
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Foto Stamm Heinz-Meinolf , Recensione: A. Nguyen Van Si, The Theology of the Imitation of Christ According to St. Bonaventure, in Antonianum, 74/2 (1999) p. 359-360 .

Das Werk des Dekans der Philosophischen Fakultät des Pontificium Athenaeum Antonianum in Rom über die Nachfolge und Nachahmung Christi bei Bonaventura, zuerst in französischer Sprache erschienen (La Théologie de l'imitation du Christ d'après saint Bonaventure, Roma: Edizioni Antonianum, ISBN 88-7257-021-2), wurde inzwischen ins Italienische übersetzt (Seguire e imitare Cristo secondo san Bonaventura, Milano: Edizioni Biblioteca Francescana, ISBN 88-7962-060-6) und liegt nun auch auf Englisch vor. Bereits im Sommersemester 1974 hatte der frühere Bischof von Aachen Klaus Hemmerle an der Universität Freiburg eine Vorlesungsreihe über das Thema gehalten und die Gedanken Bonaventuras für die heutige Zeit fruchtbar zu machen versucht: Theologie als Nachfolge: Bonaventura - ein Weg für heute. Die dort vorgetragenen Erörterungen inspirierten Nguyen Van Si, sich erneut mit der Materie zu beschäftigen und das Thema auf Grund der seitdem erschienenen Literatur zu vertiefen.

Die so entstandene tiefdringende Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: I. Die Quellen und der historische Kontext der Lehre von der Nachahmung Christi; II. Der Mensch Nachahmer Gottes im ungeschaffenen Wort; III. Die Nachahmung Christi, des Mensch gewordenen Wortes; IV. Die Nachahmung des armen und gekreuzigten Christus; V. Die Nachahmung des inspirierten Wortes; VI. Die Moral der Nachahmung. Wie im Vaticanum II so bilden auch bei Bonaventura die Nachfolge und Nachahmung Christi eine Einheit. Den Hauptakzent legt Bonaventura jedoch auf die Nachahmung, in die die Nachfolge letztendlich einmündet. Die ethisch-mystische Vereinigung mit dem irdischen Leben Jesu, verstärkt noch durch die sakramentale Gnade, bereitet den Jünger für die eschatologische Begegnung mit dem Auferstandenen. Die Mystik der Imitation wird zum Fundament des praktischen und moralischen Lebens des Gläubigen. Das moralische Leben wandelt sich nämlich in eine Beziehung persönlicher Liebe mit dem Meister. Der auferstandene Christus bleibt gegenwärtig im Herzen des Gläubigen, gegenwärtig durch seinen Geist, dem inspirierten Wort. Der Jünger ahmt nicht ein äußeres Vorbild nach, sondern den, der in ihm wohnt und liebt. Die Beziehung zum inspirierten Wort, dem inneren Vorbild, bildet die oberste Norm der Moralität der menschlichen Taten. Das persönliche Anhangen, in der Liebe und im Glauben, an Christus, der im in der Taufe erneuerten Menschen wirkt, treibt den Menschen dazu an, so zu handeln, daß sein Verhalten eins wird mit dem Verhalten Christi. Christus, der von den Toten auferstanden ist und zur Rechten des Vaters sitzt, wirkt so im Herzen des Gläubigen nicht nur als Wirkursache, sondern auch als Formalursache und Exemplarursache. Mit dieser Einbettung der Moral in die Mystik geht Bonaventura weit über seine mittelalterlichen Zeitgenossen hinaus. Und darin liegt auch die Größe seiner Gedanken.


 
 
 
 
 
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